Haarextensions bzw. alle Produkte aus 100 % Naturhaar werden wohl in den nächsten Jahren immer hochpreisiger. Ein Haar, dass bis auf 60 cm Länge gewachsen ist braucht dazu ca. 4 - 5 Jahre. Da bei Indischen und Russischen 1 g Strähnen immer Double Drawn Hair verwendet wird, sind z.B. bei der 60iger Länge alle Haare 60 cm lang. Um ca 100 Strähnen in dieser Länge zu bekommen müssen ungefähr 4 - 5 Zöpfe in 60 - 65 cm Länge verarbeitet werden. Das hängt damit zusammen, dass in jeden Zopf sehr viele Unterlängen sind, die hier aussortiert werden müssen. Diese Unterlängen werden dann für kürzere Längen verwendet.

Über manche Irrglauben:
Desöfteren schimpfen "haargeschädigte" Kunden, dass Ihnen bei anderen Firmen "Kunsthaare" eingesetzt wurden - als Indiz dafür nennen sie Verfilzungen oder Verknotungen. Um eins mal vorweg zu nehmen. Kein Kunsthaar verfilzt, dass ist absolut unrichtig - ich verstehe nicht, wer diesen Irrglauben einmal in die Welt gesetzt hat und dem so viele nun folgen. Wenn ein Haar knotet, dann ist es meistens kein Remy Haar, d. H. die Schuppenschicht liegt kreuz und quer - mal nach oben, mal nach unten, was zur Folge hat, dass die Haare sich ineinanderbauschen und verkletten. Jeder Kunde sollte wirklich darauf Achten, dass der jeweilige Anbieter die Haare als Remy Haar kennzeichnet oder expliziet darauf hinweist, dass die Schuppenschicht in einer Richtung liegt. Oft reicht es schon, wenn nur einzelne Haare falsch liegen, dass ein einziges Knäul an Haar entsteht - das hat nichts mit Kunsthaaren zu tun.
Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen verfilzt und trocken. Blondtöne sind oft, gerade wenn das Ausgangshaar z. B ein indisches sehr dunkels Haar war sehr strapaziert und somit sehr trocken. Heutzutage sollte das aber für keinen mehr ein Problem darstellen, da es Feuchtigkeitsprodukte in Massen auf dem Markt gibt.

Ganz schwer zu pflegen sind stark gewellte bzw. gelockte hellblonde Extensions - wenn das Ursprungshaar dunkles Haar war. Das Haar hat einen chemischen Aufhellprozess hinter sich und zusätzlich noch die Strapazen des Wellprozesses. Dieser Prozess wird zwar nicht mit den uns bekannten Dauerwellmitteln vollzogen, sondern in der Regel mit Hitze, strapaziert die Haare aber genauso. D. h. In der Haarfabrik werden die Haare bündelweise auf Eisenstangen gedreht (je nach gewünschter Lockung ist diese Stange entweder dick oder dünn) und mit Gummies fixiert. Danach kommen sie in einen Ofen, dort bleiben sie dann bei sehr großer Hitze etwa 10 Minuten - fertig. Dieses Haar muss nach ca. 3 Monaten ausgetauscht werden, weil es dann kaum noch zu bändigen ist.